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Günther Anders

 " Günther Anders   (bürgerlich   Günther Siegmund Stern ; geboren am   12. Juli   1902   in   Breslau ; gestorben am   17. Dezember   1992   in   Wien ) war ein deutsch-österreichischer   Philosoph ,   Dichter   und   Schriftsteller . Anders beschäftigte sich mit den  ethischen  und  technischen  Herausforderungen seiner Zeit; sein Hauptthema war die  Zerstörung der  Humanität .  Dabei war er Mitbegründer und führende Persönlichkeit der  Anti-Atomkraft-Bewegung , dezidierter  Technikkritiker  und  Medienphilosoph  [...]" ( Wikipedia ) Der folgende Text ist ur ein kurzer Ausschnitt aus einem Interview von Fritz J. Raddatz mit  Günther Anders, veröffentlicht in der ZEIT Nr.13, 22.3.1985:  "[...] die Diskrepanz, die den heutigen Menschen definiert , und nicht nur den heutigen, des Menschen Schicksal ist , nicht mehr identisch ist mit denjenigen Diskrepanzen, die bisher als entscheidende gegolten hatten. Auf die Diskrepanzen zwischen Fleisch und Geist oder zwischen Neigung

Thomas Mann: Niemöller

" Wer eine Vorstellung hat von der Jurisdiktion eines Nazi-Volksgerichtes , der versteht, was es heißen will, dass Pastor Martin Niemöller durch ein solches Hitler-Volksgericht von der Anklage, die Kanzel zu politischer Agitation missbraucht und sich des Verbrechens gegen Staat und Volk schuldig gemacht zu haben, freigesprochen wurde. * Das war ein erstaunliche Erfolg seiner Persönlichkeit, denn im Grunde war er schuldig – was Nazis schuldig nennen. Er hatte gesagt: "Das Volk hat kein ewiges Leben, wenn man auch tausendmal seine Ewigkeit behauptet. Er hatte sich als evangelischen Christen bekannt und deutsches Christentum offen verworfen. Er hatte gegen die Vergottung des Staates – und was für eines Staates! – geistige Verwahrung eingelegt.  Und er hatte erklärt: "Wir wollen ohne Murren der Welt geben, was ihr gehört. Aber wenn die Welt fordert, was Gottes ist, dann müssen wir mannhaft Widerstand leisten, dass wir ihr nicht geben, was Gottes ist, und um das Wohlleben in

Arthur Schopenhauer: Eristische Dialektik oder die Kunst, Recht zu behalten

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 Mich beeindruckt an der Schrift " Eristische Dialektik  oder die Kunst, Recht zu behalten" zweierlei. Einerseits die Offenheit, mit der er darauf hinweist, dass Recht behalten zu wollen, ein ziemlich niedriges Bedürfnis des Menschen ist und wie fragwürdig es ist, wenn das gelingt, und andererseits, in welchem Umfang und in welch eindrucksvoller Gliederung ihm das gelungen ist. Hinzu kommt, was ich lange nicht wusste, dass er diese Schrift zwar sehr eindrucksvoll ausgearbeitet, sie aber nicht vollendet und auch nicht veröffentlicht hat.  Freilich hatte ich mich schon immer über den Titel, "Die Kunst, Recht zu behalten" gewundert, weil das doch nicht das Ziel eines ernsthaften Philosophen sein könne. Insofern beruhigt die Tatsache, dass er die Schrift nicht veröffentlich hat, etwas. Freilich passt dazu, dass die Wikipedia ihm " eine gewisse Rechthaberei"  nachsagt. Dan hätte hm wohl daran gelegen, nicht allzu deutlich zu machen,  wie  wichtig ihm diese Kuns

Auslegungstradition der Bibel

 https://de.wikipedia.org/wiki/Vierfacher_Schriftsinn

Platons Staat

Ich kenne manche von Platons Dialogen, in die Politeia habe ich mal hineingesehen, ich habe auch Wielands (m.E. treffende) Meinung dazu gelesen, doch habe ich weiterhin nur ein Vorverständnis. Heute bin ich auf eine Youtube-Video gestoßen, das die Anforderung, Platons Staat für Dummies m.E. sehr gut erfüllt:  https://www.youtube.com/watch?v=VBBUlPn5k_k Schon der Anfang ist so anschaulich, dass ich Lust hätte, zu überprüfen, wo die Darstellung unzulässig vereinfacht ist. Jedenfalls ist es eine gute Merkhilfe für die Grundaussagen des Werks. Für die, die eine kurze Einführung in Platons Dialog wünschen: hier

Sinn, Auftrag, Mission am Beispiel des alttestamentlichen Gottesvolks und des heutigen Israel

 Für jedes einzelne Leben und jede Gemeinschaft stellt sich die Frage nach dem Sinn.  In besonderer Weise hat sie sich dem alttestamentlichen Gottesvolk und dem heutigen Israel gestellt. Lange war es der Versuch, dem Auftrag seines Gottes zu folgen, der ihm das gelobte Land verheißen hat und in der babylonischen Gefangenschaft die Rückkehr als Ziel gesetzt hat. Im christlichen Verständnis wurde aus diesem Auftrag die Mission: Gehet hin in alle Welt.  Die Mutterländer der europäischen Kolonisation sind ihrerseits einer Mission gefolgt: Ausbreitung der europäischen Zivilisation und des Christentums und später Ausbreitung der Ideen der europäischen Aufklärung.  Bei dieser Mission haben die christlichen Missionare gewiss eine bessere Rolle gespielt als die Kolonisatoren. Gegenwärtig haben diese sich freilich aus gutem Grund von patriarchalischer "Entwicklungshilfe" mehr und mehr zurückgenommen auf Hilfe zur Selbsthilfe. Statt Hilfe für die "Dritte Welt", Kooperation mit

Chinesische Geisteswelt: Konfuzius, Lao-Tse und Zhuangzi

Mir liegt das Werk "Chinesische Geisteswelt. Zeugnisse aus drei Jahrtausenden" von Günther Debon in einer Druckfassung von 2009 vor. Die beigegebene Auswahlbibliographie lässt darauf schließen, dass der Druck die Erstfassung von 1957 wiedergibt. Dementsprechend wird in dem Werk nur der Wissensstand con 1957 wiedergegeben.  Meine Notizen zum Inhalt beziehen sich auf diesen Kenntnisstand. Ich verlinke aber bewusst immer wieder Wikipediaartikel mit dem aktuellen Wissensstand. Für mein vereinfachtes Verständnis reicht der Stand von 1957 aus. Wer es genauer wissen will, recherchiere aktuelleres Material.  Wer sich vom Namen der antikonfuzianischen Streitschrift Tao-Te-King  des Lao-Tse täuschen lässt, verkennt, dass Tao / Taiji (Gesetz/Weg) und Te (Tugend/Kraft) die beiden Zentralbegriffe der Schriften des Konfuzius sind.  Zu beachten ist dabei, dass Tao und Te bei Lao-Tse (Laozi) eine etwas andere Bedeutung haben als bei Konfuzius und dass das Lob des Wu wei  (Nicht-Handeln, d