Von der Freiheit eines Christenmenschen

 Christen sind befreit von den Fesseln, die Mammon, Triebe usw. ihn von Gott fern halten, dadurch aber hat er die Möglichkeit, aus Dankbarkeit für Gottes Gnade jedem der Nächste zu sein.

Dienstbar nicht als Untertan der Obrigkeit, sondern allen, gerade auch den geringsten Brüdern aus freiem Willen, weil er damit ja auch Christus selbst dient. ("Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." (Matthäus 25,40))

Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

Oder: Du sollst deinen Nächsten lieben, sofern er ist wie du

Oder: Du sollst deinen Nächsten lieben, weil er ist wie du

Es gibt da viele Interpretationsmöglichkeiten

Sieh auch:

Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

Mitschrift zu einem Vortrag von Manfred Oeming (Der Text erscheint demnächst als Aufsatz)

Das Gebot der nächsten Liebe, wie Paulus es in Römer 13 formuliert, umfasst im Grunde alle christlichen Gebote.
Die Kritik am Christentum geht häufig von Kritik am AT aus Heinz-Werner Kubitza  Der Glaubenswahn kritisiert den Gott des alten Testaments als Gewalttäter, Richard Dawkins in Der Gotteswahn kritisiert ihn als ethnischen Säuberer.
In den 46 Büchern des AT werden aber sehr unterschiedliche Wege zu Gott aufgezeigt: Meditation, Gebet und so weiter. Auch im alten Testament hängen Gott und Liebe eng zusammen: Psalm 103 2-13 Lobe den Herrn…
Im AT wird Gott sehr menschlich gesehen ein leidenschaftlich liebender Gott Dazu 5. Mose  11,1  Ich bin ein eifriger Gott und 5. Mose Deuteronomium 6,4-5. die zehn Gebote.
Liebe der Menschen untereinander 5. Mosel, 6,5 und 3. Moose 19,18 "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; denn ich bin der Herr."
Als Merkel 2015 sagte "Wir schaffen das" sprach sie aus christlicher Verantwortung, die katholische Kirche wollte nur Katholiken aufnehmen. Polen hat damals nur 200 katholische Familien aufgenommen von der Ukraine jetzt aber 1,3-1,5 Million.
Eine jüdische aktuelle Interpretation der Nächstenliebe "Liebe deinen Nächsten, denn er ist wie du", deswegen also keine Palästinenser.
In der aramäischen Fassung der Bibel wird aus dem Nächsten der Fremde (3. Mose 19,33).
In der Vulgata heißt es amicorurm in arte et Proximity (?). suma tuum (?) im NT.
Huber übersetzt "Halte deinen Genossen dir gleich!" Recha ist der Genosse, mit dem ich gerade zu tun habe. Also halte ihn dir gleich, weil er genauso liebesbedürftig ist wie ich. Jetzt zitiert Oeming: "99,97 % der genetischen Information sind für alle Menschen gleich" Das ist "quasi eine ontologische Aussage": beide sind gleich.
In der Jüdischen Allgemeine von 2024 steht "Liebe deinen Nächsten, sofern (!) er ist wie du." Genauso sehen die jüdischen Siedler es, die auf der Westbank gegen Palästinenser vorgehen. Im  3. Mose 19,17  wird der Gläubige aufgefordert, seinen Bruder scharf zurechtzuweisen, "auf dass du nicht seinethalben Schuld tragen müssest". Im darauf folgenden Vers 19,18 aber: " er ist wie du. Ich bin der Herr." Also Verbot des Hasses und Liebesgebot Dann in 19, 33 wird ausdrücklich die fremden Liebe gefordert, 19,34 "denn ihr warst selbst Fremde in Ägyptenland". D.h. die Diskussion fängt schon im Alten Testament an, wie das typisch jüdisch ist. Ein Theologe sagt dazu: Israel versteht sich als Brudergemeinde. Der Fremde wird mein Bruder, das ist Einladung zu echter Menschenliebe: denn er ist, wie du Geschöpf Gottes.
Andererseits wird von jüdischer Seite kritisiert, wer Fremdenliebr propagiert, der heuchelt, weil er sie selbst nicht praktiziert. Die Liebe für den, der mir gleich ist, ist eine sinnvolle Forderung, die man auch erfüllen kann.
Karl-Friedrich von Weizsäcker fordert intelligente Feindesliebe, d.h. Kompromissbereitschaft, um Angst und Hass abzubauen. Man braucht nicht emotional zu lieben, aber man sollte sich in ihn hinein fühlen, das ist die Liebe, die ich ihm zu erweisen habe und dann kann ich ihn auch verstehen.
Oeming zeigt zwei Bilder vom barmherzigen Samariter. Bei Delacroix ist der Samariter als aus einem fremden Stamm zugehörig zu erkennen, bei van Gogh sind der Samariter und der, dem geholfen wird, sehr ähnlich gestaltet.

Im alten Testament wird Erotik  als Weg zu Gott gesehen. Beispiel das Hohe Lied Salomos.
In jüdischen Darstellungen hat Gott keine Frau, seine Frau ist das jüdische Volk. Bei anderen Göttern haben die Hauptgötter meist Frauen. Oeming zeigte ein assyrisches Rollriegel mit dem Wettergott und seiner Frau.
Der Gott Israels hat keine Sexualität, Bilderverbot. 
Gott als Ehemann. Glauben heißt in Beziehung leben Hohes Lied 1,2-4 die Frau wird als Garten, Brunnen bezeichnet dann Hohes Lied 8,6: stark wie der Tod ist die Liebe  8,7 viele Wasser können die Liebe nicht löschen.
 Michael Fischbar (?)Welt als religiöses Symbolsystem Max Musik (?): ein Symbol für Gott, ebenso der blaue Himmel.
In erotischer Liebe geschieht eine ekstatische Tanzsanierung 1. Johannesbrief  4,16 Wer in der Liebe bleibt, der bleibt im Gott.

Van Gogh war studierter Theologe und Pfarrer in einer Bergmannsgemeinde, bei ihm die Ähnlichkeit von Helfer und Opfer.


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