Das hier vorgestellte Buch befasst sich im ersten Teil mit möglichen historischen Anknüpfungspunkten mythischer Traditionen, im zweiten Teil geht es um wissenschaftliche Welterklärung und insofern die Beziehungen von Wissenschaft, Philosophie und Religion; insgesamt also um die Beziehung von Glauben und Wissen, den Gesamtgegenstand dieses Blogs.
Kurt Bangert: Und sie dreht sich doch. 50 Antworten auf die Frage, wie alles begann, Theiss Verlag 2015
Inhalt:
Die mythischen Anfänge: Vorzeit und Antike 13
Schöpfungsmythen 14
Der biblische Schöpfungsbericht 28
"Out of Africa": Der Auftritt des Menschen 42
Die Sintflut 60
Den Ursprung aller Berichte über eine Sintflut sieht Bangert in einem Salzwassereinbruch ins Schwarze Meer. In dem Gebiet, das zu dieser Zeit überflutet wurde, ortet Bangert Atlantis, das sagenhafte Reich, von dem Plato berichtet.
Dazu muss er das Atlas-Gebirge mit den Karpaten identifizieren. Als die Sage entstand, hätten die Griechen der Urzeit nur den östlichen Teil des Mittelmeers gekannt und nichts über den Westen gewusst. Die späteren Griechen hätten den Ort der Sage dann in den weitesten ihnen bekannten Westen verlegt: zum Atlas-Gebirge, der Straße von Gibraltar und dem Atlantik.
Die Flutmythen 84
Der Untergang von Atlantis 93
Wo lag das Paradies? 106
Die Sprachverwirrung am Turm zu Babel 120
Wenn Bangert den Leser so weit geführt hat, hat er ihn darauf vorbereitet, dass alle des Indogermanischen Sprachen auf die Sprache der alten Hochkultur zurückzuführen seien, deren Gebiet bei dem Wassereinbruch ins Schwarze Meer überschwemmt wurde, Die Zeichen auf dem Noahs Teller* (S.132), der im Schwarzen Meer gefunden wurde, seien Beleg für die frühe Schrift der Schwarzmeer-Hochkultur, die schon vor den Sumerern eine Schrift* entwickelt hätten. Beleg dafür seien Ähnlichkeiten des Lettischen und der sumerischen Sprache. (S.131)*
Sensationsfund im Schwarzen Meer (Yumpu.com 14.5.2018)
Das zugrunde liegende Buch:
*"Die verwendete Schrift lässt allerdings keine Rückschlüsse auf die Sprache zu, es ist daher falsch, diese Schrift im strengen Sinne als sumerisch zu bezeichnen." (Wikipedia)
Der Berg Gottes 137
Jerusalem – Mitte der Erde 147
Mekka – Fußschemel Gottes? 155
Die Himmelsscheibe von Nebra 162
Der Weg der Wissenschaft: Neuzeit und Moderne 173
Scheibe oder Kugel? 174
Und sie dreht sich doch 180
Von Newton bis Einstein 187
Und Gott würfelt 196
"Die Einbeziehung der Quantenmechanik bedeutet, dass in dieser Welt grundsätzlich auch Dinge passieren können, für die es keinerlei Erklärungen und Gründe geben muss außer der Tatsache, dass sie passieren." (S. 201)
Diese Aussage steht im Widerspruch zu Bangerts Aussage auf Seite 304: "Denn irgendeine Ursache muss der Urknall gehabt haben; sonst wäre er nicht passiert." (S 304)
Festes Land und wandernde Kontinente 203
Die Mitte unserer Erde 224
Leben spendende Sonne 231
Rote Riesen, weiße Zwerge und Neutronensterne 242
Schwarze Löcher 257
Das Zentrum unserer Milchstraße 266
Das massereichste Schwarze Loch, das Astronomen bisher ausgemacht haben, soll stolze 10 Milliarden Sonnenmassen haben [...] (S.279)
Die Mitte des Universums 284
Vor dem Urknall und jenseits des Universums 308
Theorien zur Entstehung des Universums
Von Strings, Extradimensionen und der Theorie von allem 319
Das Geheimnis unserer Existenz 338
"Leben ist im wesentlichen Komplexität. [...] Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und wage zu behaupten, dass es eine "unbelebte Materie" im tiefsten Grunde überhaupt nicht gibt, weil jede Materie, jedes Atom, jedes Elektron, jedes Quark, jedes Boson sich ständig bewegt und verändert und in sich den Keim der Komplexität und Konvergenz trägt. Bewegungen und Veränderungen waren schon seit jeher wesentliche Eigenschaften der Materie und des Lebens. Der Begriff "tote Materie" erscheint mir nur eine Illusion zu sein. Im Anorganischen ist das Organische ebenso gegenwärtig wie im Organischen das Anorganische präsent ist. Die Materie ist in sich lebendig – vielleicht nicht in einem strengen biologischen oder zoologischen Sinn, aber doch in einer erweiterten philosophischen Betrachtungsweise." (S. 347) "Unterschiedliche Definitionen des Begriffs Quanteninformation werden diskutiert[1]. Bisher (2020) konnte keine davon allgemeine Akzeptanz finden." Mit einem nicht allgemeingültigen Begriff wird man sicher keine allgemeingütigen Aussagen erhärten können. Bangert selbst sagt über diese Quanteninformationen, dass ihnen "zunächst noch keine faktische Realität, sondern nur eine Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit innewohnt". (S.353) Th. u. B. Görnitz argumentieren dazu: "Die abstrakte Quanteninformation ist so real wie Materie und Energie und kann auf bei/des wirken". (S.353/54)
Der Wikipediaartikel dazu liefert eine mit Sicherheit nicht allgemeinverständliche Erklärung, reizt aber dazu an, eine verständlichere Erklärung zu suchen. Kein Wunder, dass die auf Qubits basierenden Quantencomputer unsäglich schnell rechnen, freilich bisher nur bei speziellen Aufgaben, für die sie geeignet sind.
"Wir haben zwar keine Vorstellung, wie die Natur wirklich aufgebaut ist, und wir sollten diese Frage auch nicht stellen, doch wir wissen, dass sich unser Wissen über die Natur in Form von Bits quantisieren lässt und daher die Welt quantisiert erscheint. Wäre das nicht der Fall, könnten wir sie auch nicht verstehen. So einfach ist die Sache und gleichzeitig so tiefgründig."
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