Chinesische Geisteswelt: Konfuzius, Lao-Tse und Zhuangzi

Mir liegt das Werk "Chinesische Geisteswelt. Zeugnisse aus drei Jahrtausenden" von Günther Debon in einer Druckfassung von 2009 vor. Die beigegebene Auswahlbibliographie lässt darauf schließen, dass der Druck die Erstfassung von 1957 wiedergibt. Dementsprechend wird in dem Werk nur der Wissensstand con 1957 wiedergegeben. 

Meine Notizen zum Inhalt beziehen sich auf diesen Kenntnisstand. Ich verlinke aber bewusst immer wieder Wikipediaartikel mit dem aktuellen Wissensstand. Für mein vereinfachtes Verständnis reicht der Stand von 1957 aus. Wer es genauer wissen will, recherchiere aktuelleres Material.

 Wer sich vom Namen der antikonfuzianischen Streitschrift Tao-Te-King des Lao-Tse täuschen lässt, verkennt, dass Tao/Taiji (Gesetz/Weg) und Te (Tugend/Kraft) die beiden Zentralbegriffe der Schriften des Konfuzius sind. 

Zu beachten ist dabei, dass Tao und Te bei Lao-Tse (Laozi) eine etwas andere Bedeutung haben als bei Konfuzius und dass das Lob des Wu wei (Nicht-Handeln, d.h. nicht gegen die Natur handeln) auch bei ihm eine wichtige Rolle spielt.

Zhuangzi, ein Philosoph aus dem 4. und 3. vorchristlichen Jahrhundert, gilt als Vollender des Daoismus. Dabei enthält das Werk, das unter seinem Namen bekannt ist, auch Texte, die älter sind als das Tao-Te-King

Kurztext der Wikipedia zum  Zhuangzi im Artikel Daoismus:

"Ganz anders geschrieben [als das Daodejingist dagegen das Nanhua zhen jing, „Das wahre Buch vom südlichen Blütenland“ (eigentlich „Das wahre Buch aus Nanhua“, der Stadt, aus der Zhuangzi stammt, der auch „der wahre Mensch aus Nanhua“ genannt wurde). Es wurde im 4. Jahrhundert v. Chr., kurz nach der Entstehung des Daodejing, von Zhuangzi (Dschuang Dsi, Chuang-tzu, etwa 369–286 v. Chr.) verfasst, nach dem es auch Zhuangzi (auch Dschuang Dsi) genannt wird. In ihm wird das Wesen des Daoismus in oft paradoxen   Parabeln  und   Anekdoten erläutert, in die philosophische Diskussionen eingeflochten sind. Zhuangzi greift dabei einige Vorstellungen vom Daodejing auf, weist aber andere weit von sich – so ist von der politischen Zielsetzung des Laozi bei ihm nichts mehr übrig. Der weltabgewandte   Weise  (Zhenren) ist hier das Idealbild. Wie beim Daodejing ist auch hier die Autorschaft umstritten. Zwar ist Zhuangzi mit Sicherheit eine historische Persönlichkeit, das Buch wurde aber wahrscheinlich in großen Teilen von seinen Schülern zusammengetragen."

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