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Von der Gedankenfreiheit für wenige im Mittelalter über Pressefreiheit zu LGBTQ

  Zu   Schillers   Zeit ("Sire geben Sie Gedanken freiheit!" - Don Carlos) ging es mit Kant   sapere aude  (Wage, dich deines Verstandes zu bedienen) und Aufklärung de facto bereits um   Meinungs freiheit. 1848 dann explizit um Presse freiheit. Zur Zeit Philipps II. und der Inquisition, als Ketzer verbrannt wurden, ging es um  Glaubens freiheit. Die Ketzer haben nicht publiziert, sie haben ihren Glauben ausüben wollen. Wenn man an einen Gott im Lutherschen Sinne (allein aus Gnade, keine Werkgerechtigkeit) glaubt, will man auch protestantische Prediger und Glaubensgemeinschaft. Glaube ist Gedanke, nicht öffentliche Meinung. Gestaunt habe ich, wie weit Denker wie  Nikolaus von Kues  (gest. 1464 also vor der Reformation), der eine " glanzvolle Karriere als  Kardinal " machte, abweichend von kirchlicher Lehrmeinung denken konnten, solange sie keine Gemeinschaft um sich scharten. (" Das Ziel, eine möglichst umfassende Eintracht zu verwir...

Gewaltaufrufe im Koran

  Wie komplex das Thema ist, ist vielleicht am besten anhand der Schrift  Ist der Islam noch zu retten? Eine Streitschrift in 95 Thesen  von Hamed Abdel-Samad und Mouhanad Khorchide: Gott glaubt an den Menschen. Mit dem Islam zu einem neuen Humanismus nachzuvollziehen. Abdel-Samad kritisiert die aggressive Haltung, die aus vielen Versen spricht, Khorchide weist auf ihren historischen Kontext hin und zeigt auf, dass eine Kritik an solchen Positionen schon im Koran angelegt ist. Sein Argument: Wenn man den Koran auf den Aufruf zu Gewalt reduziert, gibt man islamischen Hasspredigern recht. Der Auftrag an den Propheten Mohamed war ein anderer: "Wir [Gott] haben dich ausschließlich als Barmherzigkeit für alle Welten entsandt." (Sure 21:107) Wenn man aber - entgegen diesem Auftrag - den Hass zwischen den Religionen fördern will, dann muss man die aggressiven Botschaften als Kern des Auftrags verstehen. Das geschieht heute schon übergenug von Islamisten wie von Islamkritikern.

Von der Freiheit eines Christenmenschen

  Christen sind befreit von den Fesseln, die Mammon, Triebe usw. ihn von Gott fern halten, dadurch aber hat er die Möglichkeit, aus Dankbarkeit für Gottes Gnade jedem der Nächste zu sein. Dienstbar  nicht als Untertan  der Obrigkeit, sondern allen, gerade auch den  geringsten  Brüdern aus freiem Willen, weil er damit ja auch Christus selbst dient. ("Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." (Matthäus 25,40)) Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Oder:   Du sollst deinen Nächsten lieben, sofern er ist wie du ?  Oder:  Du sollst deinen Nächsten lieben,  weil er ist wie du ?  Es gibt da viele Interpretationsmöglichkeiten Sieh auch: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Mitschrift zu einem Vortrag von   Manfred Oeming   (Der Text erscheint demnächst als Aufsatz) Das Gebot der nächsten Liebe, wie Paulus es in Römer 13 formuliert, umfasst im Grunde alle christli...

Weshalb das Reich Israel nach Salomos Tod zerfiel ins Juda und Israel

 Nach Salomos Tod zerfiel das Reich Davids und Salomos im Laufe der Herrschaft Rehabeams . Der Chronist des 1. Buches Könige führt das darauf zurück, dass Salomo seinen ausländischen Frauen erlaubte, an ihrem Kult festzuhalten. Dass das Reich aber erst nach Salomos Tod zerfiel, führt der Chronist darauf zurück, dass Gott um Davids willen Salomo nicht so streng behandelte, sondern der Zerfall erst nach Salomos Tod zuließ und außerdem die Herrschaft über die Nachkommen Judas und Benjamins noch den Nachkommen aus dem Geschlecht Davids erhielt.  Lutherbibel 2017 11. Kapitel: Salomos Frauen und seine Abgötterei 1 Aber der König Salomo liebte viele ausländische Frauen: die Tochter des Pharao und moabitische, ammonitische, edomitische, sidonische und hetitische – 2 aus solchen Völkern, von denen der HERR den Israeliten gesagt hatte: Geht nicht zu ihnen und lasst sie nicht zu euch kommen; sie werden gewiss eure Herzen ihren Göttern zuneigen. An diesen hing Salomo mit Liebe. 3 Und er h...

Urknall, Welt und Leben

 Über die verschiedensten Wissensgebete zu diesen Themen klärt diese Seite auf:  https://www.urknall-weltall-leben.de/

Von den Anfängen des Christentums bis zu heutigen Glaubensbekenntnissen

  Von den Anfängen des Christentums Aus der Ostergeschichte wissen wir, dass von Anfang an Frauen eine entscheidende Rolle gespielt haben. In der Gesellschaft der damaligen Zeit hatten freilich die Männer das sagen. Paulus' Wort: "Die Frau schweige in der Gemeinde!", wird daher damals fast selbstverständlich hingenommen worden sein. So verwundert es nicht, dass nur von Männern geschriebene Evangelien und Briefe an die Gemeinden in den Kanon der zu überliefernden Schriften aufgenommen worden sind. Diese männliche Sicht auf die Anfänge würde auch durch eine Doppelformel wie Christinnen und Christen (kurz: CuC) nicht beseitigt, deshalb wird in diesem kurzen Text darauf verzichtet. Erst spät sind durch die Funde von Qumran auch die Essener und andere religiöse Gruppierungen aus der Anfangszeit des Christentums bekannt geworden. Doch im wesentlichen sind wir für diese Zeit fast nur auf die biblischen Schriften angewiesen. Aus der Apostelgeschichte und den Paulusbriefen wiss...

Täuferbewegung

Täufer  - Portal Täuferbewegung  (500 Jahre Täufer)  Täuferreich von Münster  1534 Von Toleranz hielten die evangelischen Reformatoren wenig, dafür umso mehr von Glaubenseifer und Glaubenseinigkeit. Die Idee der Menschenrechte hatte dennoch in Luthers Schrift Von der Freiheit eines Christenmenschen einen Ausdruck gefunden und wurde von der Täuferbewegung gestärkt, bevor sie durch die Philosophie der Aufklärung und die französischen und amerikanische Revolution in die Welt hinaus getragen wurde. Wie man weiß, ist dieser Universalismus , der auch in  den Religionen eine wichtige Rolle spielt, auch heute Milliarden von Menschen fremd, die wie im asiatischen Raum stärker   das Ganze gegenüber dem Einzelnen betonen . Er ist freilich auch vom heutigen westlichen  Pluralismus  zu unterscheiden, natürlich auch vom Individualismus , der freilich Toleranz sehr wichtig nimmt, zum Beispiel bei LGBT  so weit sie sich nicht auf Feministinnen, die vo...